Der Bokeh-Effekt verleiht Fotografien eine besondere ästhetische Wirkung. Häufig ziert er Porträtfotos und lässt dort den Hintergrund samtig verschwimmen. Funkelnde Lichtpunkte setzen stimmungsvolle Akzente, während das Fotomodell effektvoll in den Vordergrund gerückt wird. Aber auch die Street- und Architekturfotografie sind beliebte Einsatzgebiete. Wie erzeugen Sie beim Fotografieren mit Kamera oder Smartphone ein beeindruckendes Bokeh? Das wollen wir Ihnen in unserem Artikel verraten. Außerdem zeigen wir, wie Sie Licht für die Gestaltung Ihrer Fotos einsetzen.
Was ist ein Bokeh-Effekt?
Das Wort Bokeh kommt aus dem japanischen und bedeutet so viel wie „unscharf“ oder „verschwommen“. Der Bokeh-Effekt ist bekannt als Gestaltungsmittel in der Fotografie und bezeichnet typischerweise eine starke Unschärfe im Hintergrund und einen scharfen Fokuspunkt im vorderen Bereich. Die Unschärfe kann aber auch im Vordergrund erzeugt werden. Durch den Kontrast zur Unschärfe wird das Hauptmotiv im Fokus freigestellt und sticht dadurch wirkungsvoll heraus.
So entsteht ein Bokeh-Effekt beim Fotografieren
Beim Fotografieren erzeugen Sie einen Bokeh-Effekt durch den gezielten Einsatz Ihrer Kamera, dem verwendeten Objektiv und den Einstellungsoptionen. Das gelingt Ihnen sowohl mit einer Kamera als auch mit dem Smartphone.
Bokeh-Effekt mit Kamera und Objektiv
Für die Kameraeinstellungen gilt: Fotografieren Sie mit einer offenen Blende und einem möglichst kleinen Blendenwert von etwa 1,8 bis 2,8. So erhalten Sie eine geringe Tiefenschärfe und kreieren die charakteristische Unschärfe. Nutzen Sie die Chance selbst zu entscheiden, welchen Bereich Sie scharfstellen möchten. Dafür stellen Sie den Autofokus aus.
Technisch beeinflussen Sie das Bokeh Ihrer Fotografie durch die Wahl des Objektivs. Im Prinzip eignen sich sowohl Weitwinkel- als auch Standard- und Teleobjektive. Mit einem Teleobjektiv von beispielsweise 200 mm erhalten Sie jedoch ruhigere Bokehs und machen diese auch schon mit größeren Blendenwerten möglich. Nutzen Sie ein Objektiv mit Festbrennweite, können auch schon weitaus kleinere Brennweiten weiche Bokehs erzeugen. Klassische Objektive für die Porträtfotografie beginnen zum Beispiel bereits bei 50 mm.
Bokeh-Effekt mit dem Handy
Mit dem Smartphone ist es ebenfalls möglich, Bokeh-Effekte zu erzeugen. Einige Modelle verfügen über eine Blendenfunktion. Diese erlaubt es Ihnen, die Unschärfe für das Bokeh im Nachhinein per Regler einzustellen.
Andere Modelle bieten einen sogenannten Porträtmodus an. Dieser erlaubt es Ihnen, Ihr Hauptmotiv scharfzustellen und in den Vordergrund zu heben. Der Rest des Bildes wird in eine samtige Unschärfe getaucht.
Besitzt Ihr Smartphone keine dieser Funktionen, können Sie Ihr Hauptmotiv auch vom Hintergrund abheben, indem Sie ganz nah an Ihr Motiv herangehen. Probieren Sie es zunächst mit alltäglichen Gegenständen wie einem Glas oder einer Flasche auf dem Tisch. Als Lichtquellen im Hintergrund können Lichterketten oder Teelichter dienen.
Gestaltungstipps und Ideen für traumhafte Fotos mit Bokeh
Geeigneter Hintergrund
Besonders eindrucksvoll werden Ihre Aufnahmen bei Nacht und vor einer einfachen Kulisse mit vereinzelten Lichtquellen. Achten Sie dabei auf einen möglichst einfarbigen, unaufgeregten Hintergrund. Bis auf die Lichter sollte nicht viel los sein. Dadurch liegt der Fokus auf Ihrem Hauptmotiv und den funkelnden Unschärfekreisen.
Unschärfekreise erzeugen
Ein beliebtes Merkmal des Bokeh-Effekts sind die sogenannten Unschärfekreise. Diese erscheinen als schimmernde Lichtpunkte im Unschärfebereich. Erzeugt werden sie durch punktförmige Lichtquellen wie Ampeln, Lichterketten oder auch Tautropfen im Sonnenlicht. Je kleiner die Lichtpunkte sind, desto schärfer sind ihre Umrisse. Dabei können die Unschärfekreise verschiedene Formen aufweisen: von kreisrund bis mehreckig. Ihre Form wird durch die Form der Blendenöffnung beeinflusst. Ist diese siebeneckig, erscheinen auch die Unschärfekreise mit sieben Ecken. Ist Ihre Blende rund, erhalten Sie auch runde Unschärfekreise.
Bokeh-Filter
Einen ganz besonderen Effekt verleihen Sie Ihren Aufnahmen mit Filtern, die direkt für das Erzeugen von Bokeh konzipiert wurden. Damit beeinflussen Sie die Form der Lichtpunkte auf Ihren Fotos. Statt einfachen Kreisen zieren dann Muster wie Sterne und Herzen Ihre Bilder. Die Bokeh-Filter gibt es günstig im Handel zu kaufen. Auch die Handhabung ist einfach, denn sie werden einfach auf das Objektiv aufgeschraubt.
Bokeh im Vordergrund
Setzen Sie spannende Akzente und heben Ihre Bilder von den klassischen Bokeh-Fotografien ab. Dafür brauchen Sie geeignete Lichtquellen, die sich später auf Ihrem Bild als hübsche Unschärfekreise präsentieren. Zu Beginn platzieren Sie die Lichter vor Ihr Motiv. Besonders gut eignen sich dafür Lichterketten, aber auch natürliche Quellen wie funkelndes Sonnenlicht in Tautropfen ermöglichen Ihnen Bokehs im Vordergrund. Fotografieren Sie mit einer offenen Blende und fokussieren auf Ihr Hauptmotiv, wird sowohl der Hintergrund als auch das Licht im Vordergrund verschwimmen.
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Das Team von Foto-Paradies wünscht Ihnen viel Erfolg.